Im Gegensatz zu vielen anderen Geschichtenbüchern zur Kommunion ist Die Augen des Herzens eine zusammenhängende Erzählung und mit 120 Seiten recht ausführlich. Hauptperson ist Babs, die wegen eines Stellungswechsels ihres Vaters mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder in eine andere Stadt zieht. Sie ist alles andere als begeistert, bleiben doch all ihre Freundinnen zurück. Doch es hilft nichts und bereits der erste Schultag nach den großen Ferien verläuft auch ganz gut. Eigentlich gar nicht so schlimm, wäre da nicht Robin, ein Junge aus der Schule, der sie scheinbar gar nicht leiden kann. Zu all dem soll Babs nun auch noch zur Kommunion und vorher natürlich in den Unterricht gehen, muss sich in der neuen Gemeinde einleben und und und. Hermann-Josef Frisch ist hier eine temporeiche, anregende und nachdenklich stimmende Geschichte aus dem Kinderalltag gelungen und obwohl Kommunion, Weihnachten, Religionsunterricht und Glauben eine zentrale Rolle spielen, kommen auch andere, durchaus sozialkritische Themen nicht zu kurz. Wie zum Beispiel die Sache mit Robin und seinem Vater, der ihn schlägt, die Freundschaft und Hilfe unter den Kindern oder der Tod eines Elternteils. Leitthema ist dabei ein Gegenstand aus Babs Kommunionsunterricht: Jeder Mensch hat mehr als nur seine beiden sichtbaren Augen, mit denen er sehen kann. Doch mit diesen anderen Augen muss man erst lernen zu sehen, genauso wie man mit dem Herzen sehen lernen muss, um seine Mitmenschen verstehen zu können, ein Gespür für ihre Sorgen und Nöte zu bekommen und um ihnen dann helfen zu können.
- Herausgeber : Patmos; 2003
- Gebundene Ausgabe : 120 Seiten
- ISBN-10 : 3491797179
- ISBN-13 : 9783491797178
- Lesealter : 9 - 11 Jahre