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Die Padaung leben im Bergland Thailands und Burmas. Ihre Popiulation wird nur noch auf etwa 7000 geschätzt. Die Vorfahren sollen aus China stammen. Mit etwa fünf Jahren bekommen die Mädchen den ersten Halsring, dann alle zwei / drei Jahre den nächsten. Der Legende nach sollen die Rinmge vor Tigerbissen und Sklavenhändlern schützen. Die heutigen Messingringe, früheren Goldringe, symbolisieren, den Padaung zufolge, ihre Nachkommenschaft von Schlangen- und Drachengeistern.

 

Auszug aus: „Mit dem Nachtzug von Yangon nach Mandalay“

Ein schwüler Abend, offene Fenster und flackernde Lampen im Zug - das lockt Insekten an. In grossen Schwärmen umflattern sie die Glühbirnen, ein Zugsangestellter sammelt Plastiksäcke und hängt diese wie Hängematten unter die Lampen. Die Technik ist mir nicht bekannt, geben die heiss werdenden Säcke Gase ab, welche die Insekten vertreiben sollen? Auch als erfahrener Entomologe kann ich hier etwas dazu lernen: Die Säcke sollen einfach die
toten und halbtoten Insekten unter den Lampen auffangen, damit diese nicht auf die Köpfe der Fahrgäste fallen. Und am nächsten Morgen kann man staunen: Hunderte von Nachtschmetterlingen, Motten, Fliegen, Mücken, ja selbst Libellen liegen in den Plastiksäcken. Die Fänge auszuwerten, käme einer Diplomarbeit in Entomologie gleich.

Während einer 14-stündigen Fahrt muss man ja auch mal aufs WC. Was hier selbst für Burmesen mühsam ist, kann empfindliche Europäer fast traumatisieren. Hinter der verriegelbaren Eisentüre ist im Boden ein Loch mit Sicht auf das Gleis-Bankett. Neben dem Loch ist beidseitig eine Erhöhung zur Platzierung der Füsse. In einer Ecke hängt ein
Wasserschlauch ...

 

Dr. Karl Kiser ist Biologielehrer an der Kantonsschule in Sarnen, Zentralschweiz. Er befasst sich insbesondere mit Fragen der Biodiversität, der Oekologie und mit Problemen nachhaltiger Nutzung. Kiser bereiste Nordafrika und Südamerika, seit 1996 besuchte er regelmässig Myanmar, wo er als Individualtourist auch entlegene Gebiete wie den Nat ma toung Nationalpark (Chin State) erkundete. Kiser ist im erweiterten Vorstand der Swiss Academy of Sciences.

 

  • Herausgeber ‏ : ‎ Dr. Karl Kiser, Sarnen; 1. Edition (2007)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 80 Seiten / 40 farb. Abb.
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 395228095X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3952280959

Kiser Karl, Geschichten aus Myanmar

CHF 19.50Preis
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