Die große Bildgeschichte des Jahres, das die Welt veränderte. 1968 ist längst die Chiffre eines gesellschaftlichen Umbruchs, erstarrt in den immergleichen Argumenten und Bildern. Adres Veiel und Gerd Koenen sind in die Archive gestiegen und haben nie zuvor Gesehenes, lange Vergessenes hervorgezogen. Sie zeigen und erzählen die Geschichte dieses atemlosen Jahres, eine Geschichte, die lange vor 1968 beginnt und weit darüber hinausreicht. Veiel und Koenen nehmen die Bildspur von "68" bei der Spiegelaffäre, dem Auschwitzprozeß und dem Vietnamkrieg auf, folgend ihr über die Kommune 1, den Prager Frühling, die Rassenunruhen in den USA und die deutsche Studentenbewegung bis zur Radikalisierung des Protestes durch die RAF. Ihr Blick schweift aber immer wieder von den Hauptsträngen ab und fällt etwas auf die "unzüchtige" Uschi Glas oder Heintjes großen Erfolge, ohne die die Geschichte dieses Jahres unvollständig wäre.
Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, studierte Psychologie und machte parallel eine Regie- und Dramaturgieausbildung unter Leitung des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski. Er ist derzeit der bedeutendste deutsche Dokumentarfilmer. Seine Filme 'Balagan', 'Die Überlebenden', 'Black Box BRD' und 'Die Spielwütigen' waren Publikums- und Presseerfolge und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2011 erhielt Andres Veiel den "Alfred-Bauer-Preis" und den "Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater".
Gerd Koenen, geboren 1944 in Marburg, Studium der Geschichte und Politik in Tübingen und Frankfurt/M. und dabei vom SDS 1967 bis zu den maoistischen Zirkeln der 70er Jahre das volle Programm des linksradikalen Aktivismus absolviert. Später hat er als Lektor, Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter Lew Kopelews sowie als freier Schriftsteller gearbeitet. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
- Fackelträger Verlag 2008
- ISBN-13: 9783771643591
- Einband: gebunden, 200 Duoton-Fotos. 28 cm
- Seitenzahl: 192
- Gewicht: 1122 g